In der heutigen klassich indischen Musik unterscheidet man zwei Hauptrichtungen. Im Norden finden wir die hindustanische Musik mit ihren charakteristischen Instrumenten wie Sitar, Sarod (Saiteninstrument) und Tabla (Trommel).

Im Süden hingegen begegnen wir der karnatischen Musik. Ihre Entwicklung ist sehr eng mit derjenigen des Tanzes ver­bunden. Ihre Grundlagen sind der Raga und der Tala. Der Raga bezeichnet die melodische Struktur bzw. den Modus. Der Tala bezeichnet das Rhythmusmass und die Rhythmusstruktur. Das komplexe Talasystem der südindischen Musik ist wohl weltweit einzigartig.

KANNANE KANDADUNDO

Begleitorchester mit N.N. Shivaprasad
(Vocal), Venkiteswara Kodunthirappally
(Mridangam) Nerujan Sehasothy (Violin)

Die karnatische Musik findet sowohl für reine Musikkonzerte als auch für Tanzbegleitung Verwendung. Ein Begleitorchester stellt sich üblicherweise aus der Mridangam (beidseitige zylindrische Trommel), einem virtuos gespielten Instrument wie Violine, Flöte oder Veena (Saiteninstrument), der Zimbel und dem Gesang zusammen. Die wichtigste Aufgabe darin hat der Nattuvanar. Durch das Schlagen der Zim­beln, begleitet von Silben führt er/sie die Tänzerin oder den Tänzer durch die Schrittkombinationen. Oftmals ist er/sie auch Sängerin. Dies ist insofern schwierig, als der Taktzyklus des gesungenen Teils oft eine andere Rhythmusstruktur aufweist als die getanzten Schritte.

Chandrabimba1